Von allen Einsatzsystemen, die im Laufe der Zeit ersonnen wurden, eignen sich nur drei für eine Verlustminimierung: das Consistent-Wager-System, das Martingale-System und Oscar’s Grind. Es gibt unzählige Schlechtes Geldmanagement

Consistent-Wager-System

Dies ist das am häufigsten angewendete Money-Management-System: Der Spieler setzt unabhängig von den Ergebnissen der vorherigen Hände für jede Hand eine bestimmte Summe ein. Auf diese Weise verliert der Spieler langfristig nicht mehr als den Vorteil, den die Spielbank ihm gegenüber hat – und dieser ist beim perfekten Beherrschen der Basic Strategy weniger als ein Prozent.

Kurzfristig gesehen verliert der Spieler bei einer Sitzung mit 90 Händen (45 Hände pro Stunde über zwei Stunden) laut Statistik eine Hand mehr, als er gewinnt, und steht auf die gesamte Sitzung gerechnet mit einer einzigen Einheit im Rückstand. Zugegebenermaßen wird ein Spieler oftmals denken, viel mehr im Vorteil oder im Nachteil zu stehen, da Statistiken nicht für das kurzfristige Spiel gelten. Dies hängt auch davon ab, wie die Karten aus dem Kartenschlitten kommen. Langfristig gesehen gleichen sich diese kleinen Gewinne oder Verluste jedoch aus. Im Laufe von Tausend oder gar Zehntausend Händen kommt die statistische Wahrscheinlichkeit, weniger als ein Prozent aller Hände zu verlieren, zum Tragen.

Ein weiterer Vorteil des Consistent-Wager-Systems ist, dass kein hohes Einsatzvolumen erforderlich ist. Da sich der Einsatz nur dann erhöht, wenn der Spieler teilt oder verdoppelt (was laut Statistik bei weniger als 4 % der Hände in allen Situationen der Fall ist), kann ein Spieler mit 20 Wetteinheiten einsteigen (20 Mal die Summe des konsequenten Einsatzes) und davon ausgehen, die gesamte Sitzung damit auszukommen. Es bleibt anzumerken, dass statistisch unwahrscheinliche „Verluststrecken“ auftreten. Aus diesem Grund kann man wirklich nur davon ausgehen, die gesamte Sitzung auszukommen. Sicher ist es jedoch nicht.

Zu guter Letzt bleibt zum Argument, das Consistent-Wager-System sei überhaupt kein „System“, Folgendes zu sagen: Ein Spieler nimmt Einsätze entweder systematisch (gemäß einer festgelegten Methode) oder zufällig (völlig unorganisiert und chaotisch) vor. Obwohl die Höhe des Einsatzes stets gleich bleibt, wird dies wie bei anderen Systemen nach wie vor geplant und nach einer bestimmten Strategie, einer Methode, einem System ausgeführt.

Martingale System

Das Martingale-System wurde im Frankreich des 18. Jahrhunderts als Methode entwickelt, im Roulette bei rot/schwarz, gerade/ungerade oder hohe/niedrige Einsätze Geld zu gewinnen. Es ist somit zugleich eines der ältesten und auch der effektivsten Systeme. Alle anderen erfolgreichen Systeme stammen vom Martingale-System ab, obwohl diese Systeme in der Regel nicht so effektiv sind.

Das Martingale-System ist außerdem sehr einfach – es ist neben dem Consistent-Wagering-System das am einfachsten zu lernende System: der Spieler beginnt mit einer einzelnen Wetteinheit, verdoppelt die Summe nach jedem Verlust und kehrt zur ursprünglichen Wetteinheit zurück, wenn eine Hand gewonnen wurde. Wenn der Spieler eine Hand verliert, setzt er bei der nächsten zwei Einheiten ein – wenn er gewinnt, macht er den vorherigen Verlust wett und hat eine Einheit dazugewonnen. Wenn er zwei Hände hintereinander verliert, gewinnt er mit der dritten Hand vier Einheiten und macht somit seinen anfänglichen Verlust einer Einheit sowie den zweiten Verlust von zwei Einheiten wett und gewinnt eine Einheit dazu. Dies setzt sich demnach fort:

 

HAND: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
EINSATZ: 1 2 4 8 16 32 64 128 256 512

 

Der Nachteil dieses Systems wird umgehend klar: Man benötigt eine hohe Gesamtsumme. Nach Ihrem sechsten Verlust müssen Sie 32 Wetteinheiten einsetzen, und nach zwei weiteren Verlusten 128 Einheiten. Falls eine Hand verdoppelt oder geteilt wird, würde dies eher passieren (da die verdoppelte Summe und nicht der ursprüngliche Einsatz bei der nächsten Hand verdoppelt werden würde). Diese Summe kann selbst bei kleinen Wetteinsätzen mit 5-USD-Jetons entmutigen – und um langfristig damit erfolgreich zu sein, müsste der Spieler eine hohe Gesamtsumme haben und bei einem Spieltisch mit niedrigen Limits einsteigen.

Das System selbst ist jedoch effektiv – und zwar so sehr, dass die Spielregeln geändert werden mussten. Es wurden Tischlimits eingeführt, um Spielern entgegenzuwirken, die mit dem Martingale-System enorme Geldsummen einstrichen. Bei einem Tischlimit, der dem 1.000-fachen des Mindesteinsatzes entspricht (und dem Standard entspricht), kann ein Spieler, der das Martingale-System anwendet, seine Verluste ab dem zehnten Verlust nicht mehr wettmachen, da er dafür 1.028 Einheiten einsetzen müsste.

Dies kann jedoch nicht gegen das System an sich sprechen. Der Spieler könnte nicht nur an einen Spieltisch mit hohen Tischlimits wechseln, wenn eine Verluststrecke von zehn Verlusten auftritt. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Verluststrecke liegt außerdem bei weniger als 0,01 %. Diese Wahrscheinlichkeit bedeutet, dass solch eine Situation einmal je Tausend gespielter Hände auftritt, doch auf die Statistiken unabhängiger Ereignisse beruht. Dies wäre also nur bei Blackjack-Spielen der Fall, in denen die Karten nach jeder Hand neu gemischt würden und die Karten, die bereits gespielt wurden, die übrigen Hände nicht durch ihre Abwesenheit beeinflussen würden.

Dennoch gibt es nur wenige Spieler, die das Geld oder die innere Kraft besitzen, bei steigenden Verlusten das Martingale-System konsequent anzuwenden. Aus diesem Grund haben sich verschiedene andere Systeme aus dem Martingale-System entwickelt, bei denen ein Erhöhen der Einsätze, oder die Häufigkeit, zu der die Einsätze erhöht werden, abnimmt. Zwei dieser Systeme (Oscar’s Grind und Labouchere) werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Ein Martingale four System wies Spieler an, (zu einem Einsatz von vier Einheiten) zu verdoppeln, bevor sie zum ursprünglichen Einsatz zurückkehrten, und ein Halb-Martingale System sah vor, dass der Einsatz statt der vollen 200 % um 150 % erhöht werden sollte. Da die Verluste nicht vollständig wettgemacht werden, sind diese Systeme nicht so effektiv wie das Original.

Andere versuchen wiederum, das Martingale-System zu verbessern, indem sie ihre Einsätze nach jedem Verlust um mehr als das Doppelte erhöhen. Nach dem „Grand Martingale“-System soll verdoppelt und eine Wetteinheit hinzugezählt werden – also 1, dann 3, dann 7, dann 15 usw. Das Ergebnis ist in der Tat ein höherer Gewinn, da der Verlust durch mehr als den ursprünglichen Einsatz wettgemacht wird – doch da die Erhöhung schneller erfolgt, ist es wahrscheinlicher, dass der Spieler das Tischlimit noch viel eher übersteigt, als das Kartenspiel sich zu seinen Gunsten wenden könnte.

Oscar’s Grind

Oscar’s Grind basiert auf dem Spielen von Händen als Folge. Ziel hierbei ist, mit einem Nettogewinn von mindestens einer Wetteinheit aus einer Folge hervorzugehen. Die Methode ist etwas konservativer als das Martingale-System, da die Erhöhung der Einsätze nicht so hoch ist und nicht so häufig stattfindet – und wie beim Martingale-System kann der Spieler einen Gewinn davontragen, wenn er über die nötige Beharrlichkeit und das nötige Geld verfügt, um jede Folge bis zu ihrem letztendlich erfolgreichen Ende durchzustehen.

Der Blackjack Spieler beginnt mit einer einzelnen Einheit – wenn diese Hand gewonnen wird, hat der Spieler einen Gewinn von einer Einheit erzielt und die Folge ist zu Ende. Wenn der Spieler eine Hand verliert, bleibt der Einsatz gleich, bis eine weitere Hand gewonnen wurde. Nun wird der Einsatz um eine Einheit erhöht. Dies setzt sich fort, bis der Spieler genügend Hände gewonnen hat, um alle vorherigen Verluste wettzumachen. An dieser Stelle gilt die nächste Hand als Beginn einer neuen Folge.

Hier ist ein Beispiel für eine Folge, die zwölf Hände andauert:

 

# BET RESULT BALANCE
1 1 Verlust -1
2 1 Verlust -2
3 1 Verlust -3
4 1 Gewinnen -2
5 2 Gewinnen 0
6 3 Verlust -3
7 3 Verlust -6
8 3 Gewinnen -3
9 4 Verlust -4
10 4 Verlust -8
11 4 Gewinnen -4
12 5 Gewinnen +1