Die vorgesehenen Transaktionen und Kommunikationen für den Einstieg, das Spiel und das Verlassen eines Spieltisches folgen bestimmten Gepflogenheiten. Neben Missgeschicken und Peinlichkeiten, nachdem man etwas „falsch“ gemacht hat, kann das Abweichen von diesen Gepflogenheiten zu Verwarnungen und letztendlich zu einer Aufforderung zum Verlassen des Spieltisches oder sogar des Kasinos führen.

Einstieg

Falls am Tisch nicht ein Stapel Jetons auf jemanden wartet, muss man neu einsteigen. An Spieltischen, an denen der Hinweis „no mid-shoe entry“ angebracht ist, kann nicht während eines laufenden Spiels eingestiegen werden, sondern erst beim nächsten Mischen der Karten. Ansonsten kann man jederzeit einsteigen, wenn kein Spiel läuft. Obwohl es nicht verboten ist, sein Geld auf den Tisch zu legen, während eine Hand gespielt wird (es sei denn, man legt es auf den Einsatz eines anderen Spielers), kann man davon ausgehen, ignoriert zu werden, bis die Hand zu Ende gespielt wurde.

Der akzeptierten Vorgehensweise für den Einstieg zufolge legt man die Geldscheine zwischen sich selbst und dem Dealer auf den Spieltisch – irgendwo, nur nicht in den Bereich, der für die Einsätze vorgesehen ist. In einigen Kasinos können sowohl Banknoten als auch Jetons als Einsätze in den dafür vorgesehenen Bereich gelegt werden – falls das Geld also in diesem Bereich liegen bliebe, würde man seine gesamte Bankroll auf eine einzige Hand setzen.

Man sollte nicht die Banknoten für den Dealer zählen. Denn der Dealer zählt sie ohnehin noch einmal und legt sie so auf den Tisch, dass sie von den Kameras genau aufgezeichnet werden. Der Dealer muss sich an den Pit Boss wenden, wenn die Transaktion einen bestimmten Wert übersteigt (in der Regel 100 USD oder mehr).

Der Dealer kann auch danach fragen, welche Jetonwerte man möchte. Obwohl die Wahl ganz beim Spieler liegt, ist es am besten, nach Jetons zu fragen, die sich leicht in die beabsichtigten Einsätze aufteilen lassen, damit man später nicht wechseln muss. Der Dealer breitet die Jetons absichtlich für die Kameras aus.

Sobald die Jetons gezählt wurden, wirft der Dealer das Bargeld in einen Schlitz auf dem Tisch und händigt dem Spieler die Jetons aus – man darf nicht danach greifen, bis der Dealer eindeutig seine Hände zurückgezogen hat. Die Spielbank muss sich sicher sein, dass der Dealer keine zusätzlichen Jetons in den Stapel oder in die Hände des Spielers gesteckt hat. Aus diesem Grund muss die Kamera aufzeichnen, wie der Dealer die Hände zurückzieht und die Jetons deutlich sichtbar auf dem Tisch liegen. Erst dann dürfen sie vom Spieler genommen werden. Falls dies nicht möglich ist, darf man mit einem Besuch vom Pit Boss und möglicherweise von Sicherheitskräften rechnen.

Man kann auch per Marker einsteigen, d. h. man erhält Jetons auf Kredit. Dafür muss man jedoch vorher mit dem Kasino einen Kreditrahmen vereinbaren.

Umgang mit Jetons

Jetons sollten wie Bargeld behandelt werden, denn im Grunde sind sie nichts anderes. Sie sollten vor dem Spieler auf dem Tisch liegen und nur dann berührt werden, wenn es im Laufe des Spiels für Transaktionen nötig ist. Kasinos behalten Jetons – Ihre, die der anderen Spieler und die des Dealers – ständig genau im Auge, um Sicherheit zu gewährleisten und den Fortschritt des Spiels zu verfolgen.

Zwei Dinge sind ganz besonders wichtig:

Fassen Sie niemals die Jetons anderer Personen an – weder die des Dealers noch die anderer Spieler. Dies ist der schnellste Weg, um vor der Tür oder vielleicht sogar im Gefängnis zu landen.
Kommen Sie aus den oben genannten Gründen niemals mit den Händen des Dealers in Berührung.

Transaktionen mit Jetons

Sie können zu jeder Zeit während des Spiels den Dealer bitten, ein Jeton zu wechseln. Dies wird normalerweise dann getan, wenn man dem Dealer oder der Bedienung Trinkgeld geben möchte. Wenn nicht unbedingt nötig, ist es jedoch höflicher, bis zum Ende der Hand zu warten, die gerade gespielt wird.

Man kann außerdem kleinere Jetons in größere wechseln lassen („coloring up“). Dies wird jedoch in der Regel erst dann getan, wenn der Spieltisch verlassen wird. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein Spieler eine hohe Anzahl von Jetons eines bestimmten Werts hat, die dem Dealer ausgehen. Er kann dem Spieler dann anbieten, einige der Jetons umzuwechseln und so eine langwierige Unterbrechung des Spiels vermeiden, wenn der Dealer auf das Kasinopersonal mit den neuen Jetons wartet.

Um Jetons wechseln zu lassen, legt man sie an das entfernte Ende des Einsatzbereichs. Der Dealer zählt sie falls nötig und gibt die gewünschten Jetons zurück. Hier muss erneut gewartet werden, bis der Dealer die Hände zurückgezogen hat, bevor die Jetons genommen werden.

Einsatz

Legen Sie zu Beginn einer Hand Ihren Einsatz etwa in die Mitte des Einsatzbereichs. Achten Sie darauf, dass Sie die Anforderungen des Spieltisches (Mindest-/Höchsteinsatz) erfüllen.

Falls Sie mehr als einen Jeton einsetzen, machen Sie einen Stapel daraus. Die Jetons werden aufwärts mit dem höchsten Wert ganz unten gestapelt. Falls sich Ihre Jetons nicht in der Mitte befinden, unsortiert daliegen oder falsch oder schlampig gestapelt sind, wird der Dealer dies berichtigen. Obwohl dies keine Konsequenzen hat, sorgt dies sowohl beim Dealer als auch bei den anderen Spielern für Frustration, sollte es öfter vorkommen.

Das Trinkgeld für den Dealer wird in der Regel in Form von kleinen Einsätzen („toke“) auf die 2:00-Position des Wettkreises gelegt. Wie bei den Spielereinsätzen muss der „toke“ sauber und in richtiger Reihenfolge gestapelt werden, wenn mehr als ein Jeton gegeben werden.

Sie dürfen Ihren Einsatz nicht mehr berühren, bis die Hand zu Ende gespielt wurde – ein Anpassen des Einsatzes nach dem Einsehen der Karten gilt als Betrug und wird in Form von Verwarnungen oder Verlassen des Kasinos bis hin zu strafrechtlicher Verfolgung geahndet. Selbst, wenn ein Fehler gemacht wurde (und man unter oder über den Tischlimits gesetzt hat), kann der Einsatz nicht geändert werden. Er muss stehen bleiben, sobald die Karten gegeben wurden.

Da der Dealer für das Überprüfen der Einsätze verantwortlich ist, bevor die Karten gegeben werden, wird er vermutlich am Ende seiner Schicht eine Verwarnung erhalten – falls Fehler öfter vorkommen, sogar früher. Um dieser peinlichen Situation zu entgehen und möglicherweise seinen Job zu retten, wird der Dealer Sie bitten, Ihren Einsatz zu korrigieren. Es kann sein, dass er einen Pit Boss hinzuzieht (der Sie in der Regel zum Verlassen des Kasinos auffordern wird), wenn Sie solche „Fehler“ häufig machen.

Das Spielen Ihrer Hand

Es gibt zwei verschiedene Arten, Blackjack zu spielen: per Hand gegebene Spiele (in der Regel mit einem oder zwei Kartenspielen), bei denen die Karten des Spielers verdeckt gegeben werden, sowie per Kartenschlitten gegebene Spiele (in der Regel mit vier oder mehr Kartenspielen), bei denen die Karten offen gegeben werden. Zwischen diesen beiden Spielarten bestehen einige Unterschiede.

In erster Linie dürfen Spieler bei einem per Kartenschlitten gegebenen Spiel ihre Karten nicht anfassen. Bei per Hand gegebenen Spielen können Spieler ihre Karten mit einer Hand berühren und müssen die Karten über dem Tisch halten. Es dürfen außerdem keine zwei Hände gleichzeitig gehalten werden (wobei mit zwei Händen und zwei Einsätzen gespielt oder eine einzelne Hand in zwei separate Hände geteilt werden kann).

Während Sie eine Hand spielen, müssen Sie Handsignale geben, um Ihre Absichten klarzumachen. Diese Signale müssen sich nach den allgemeinen Konventionen richten und deutlich über der Oberfläche des Spieltisches gegeben werden. Selbst wenn Sie dem Spieler sagen, dass Sie noch eine Karte möchten, müssen Sie dennoch für die Kameras das Signal geben.

Wenn Sie in einem per Hand gegebenen Spiel eine zusätzliche Karte kaufen möchten, ziehen Sie die Karten mit dem unteren Ende in einer Streichbewegung zu sich. Machen Sie in einem per Kartenschlitten gegebenen Spiel in der Nähe der Karten dieselbe Streichbewegung mit ihren Fingern.

Wenn Sie in einem per Hand gegebenen Spiel keine weiteren Karten mehr nehmen möchten, stecken Sie die Karten unter Ihre Jetons. Dies sollte vorsichtig erfolgen, um die Jetons nicht zu bewegen oder umzuwerfen. Es ist zudem ratsam, die Karten für Kameras gut sichtbar zu halten, um nicht den Anschein zu erwecken, einen zusätzlichen Jeton zwischen den Karten zu verbergen. Bei einem per Kartenschlitten gegebenen Spiel wedelt man mit der Hand horizontal über die Karten.

Um Paare zu teilen, wird ein zusätzlicher Einsatz neben den ursprünglichen platziert. Wenn per Hand gegeben wird, sollte man die Karten auf dem Tisch umdrehen, sodass der Dealer bestätigen kann, dass es ein Paar ist. Der Dealer trennt die Karten und platziert den zusätzlichen Einsatz neben der neuen Hand.

Um (bei beiden Spielen) anzuzeigen, dass man verdoppeln möchte, platziert man den zusätzlichen Einsatz neben den ursprünglichen. Bei einem per Hand gegebenen Spiel, bei dem das Verdoppeln eingeschränkt ist, sollte man die Karten offen auf den Tisch legen, um nachzuweisen, dass die Anforderungen erfüllt sind. Bei Paaren (z. B. bei zwei Fünfern) kann der Dealer nachfragen, um zu bestätigen, dass man verdoppeln (und nicht teilen) möchte. Hierbei wird „Verdoppeln?“ oder „Eine Karte?“ gefragt, da das Signal dasselbe ist.

Um aufzugeben, sagt man einfach „Aufgeben“. Es gibt kein Handsignal für Aufgeben (wobei der Spieler bei einem per Hand gegebenen Spiel in der Regel die Karten aufdeckt). Der Dealer fragt in der Regel, ob man sich sicher ist. Dies muss dann bestätigt werden. Es kann etwas mühselig und ärgerlich sein, sich wiederholen zu müssen, doch sollte dies wenn möglich geduldig hingenommen werden: Es ist eine Gepflogenheit, und in manchen Kasinos für den Dealer zwingend notwendig, zu überprüfen, ob aufgegeben werden möchte.

Bei beiden Spielen ist es wichtig, zu warten, bis man an der Reihe ist. Dies ist nicht nur höflich den anderen Spielern und dem Dealer gegenüber (der sonst mehrere Spieler gleichzeitig bedienen müsste), sondern hält auch von Fehlverhalten ab. Wenn man beispielsweise mit der Absicht zu verdoppeln seinen Einsatz erhöht, kann es den Anschein haben, dass man den ursprünglichen Einsatz erhöhen möchte, nachdem die Karten gesehen wurden (und einen schweren Verstoß gegen die Spielregeln darstellt). Dies wird vermieden, wenn man die ungeteilte Aufmerksamkeit des Dealers genießt und seine Absichten wie oben beschrieben ankündigen kann.

Aussteigen

Wenn man nicht mehr weiterspielen möchte, steht man einfach auf und verlässt den Tisch. Wenn man über eine große Menge an Jetons verfügt, ist es üblich, sie gegen größere Werte einzutauschen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der Dealer nach Jetons mit niedrigeren Werten verlangen muss und das Spiel später verzögert wird. Außerdem ist das Kasino dadurch in der Lage, den Cash Flow besser nachzuverfolgen (man interessiert sich in der Regel nur Jetons mit einem Wert von 100 USD oder mehr, wenn Stichprobenkontrollen des Spieltisches oder des Bankiers gemacht werden).

Um auszusteigen, schiebt man seine Jetons zur Dealerseite des Bereichs für die Einsätze und bittet um einen Wechsel in größere Jetons („color up“). Wie bei jeder Transaktion dürfen die Hände des Dealers nicht berührt und die Jetons erst dann genommen werden, wenn der Dealer seine Hände zurückgezogen hat.

Um die Jetons in Bargeld umzutauschen oder Marker zurückzukaufen, müssen die Jetons zum Bankier getragen werden. Die meisten Dealer und Pit Bosse haben nicht die Befugnis für solche Transaktionen (wobei man an manchen Orten seine Marker am Spieltisch zurückkaufen kann).