Blackjack wird am häufigsten in Kasinos gespielt – es ist eigentlich kein Spiel, das man einfach so zum Spaß und sicherlich nicht mit Freunden am Küchentisch spielt. Falls Sie noch nie in einem Kasino waren oder bei bisherigen Besuchen nicht besonders aufmerksam waren, erhalten Sie hier einige grundlegende Informationen:
Der Betrieb
Ein Kasinobetrieb („die Spielbank“) ist ein Ort, an dem Spieler spielen können. Über einen grundlegenden Faktor sollte sich jeder Spieler bewusst sein: Ein Kasino ist keine öffentliche Einrichtung, sondern ein Unternehmen. Jedes Kasino möchte mit seinen Kunden Gewinn machen.
Aus diesem Grund wird man in einem Kasino niemals ein faires Spiel antreffen. Obwohl bei jedem Spiel eine Gewinnchance besteht, sind die Gewinnquoten immer auf einen Vorteil der Spielbank ausgerichtet – und wie wirksam dies ist, lässt sich am luxuriösen Dekor der meisten Kasinos erahnen.
Ein Kasino ist in der Regel an ein Hotel und noch häufiger an ein Resort angebunden, das über verschiedene Unterkünfte und Attraktionen für die Gäste verfügt. Das Hauptgeschäft und die Geldquelle für den gesamten Betrieb ist jedoch das Kasino selbst.
Die Anlage
Falls es die gesetzlichen Auflagen erlauben, steht das Kasino im Mittelpunkt der Anlage – so dass jeder Weg von A nach B durch das Kasino führt.
Das Kasino selbst ist so aufgebaut, dass der Spieler an so vielen Spielmöglichkeiten wie möglich vorbeiführt wird – man geht niemals von einem Ort zum anderen, ohne dabei an Spielautomaten oder an den Spieltischen vorbeizugehen. Obwohl dabei sicher nicht beabsichtigt wird, Spieler zu „fangen“ oder zu „verwirren“, wie das so manch einer behauptet, kann dies letztendlich der Fall sein.
In den meisten Kasinos besteht ein Großteil der Fläche aus Spielautomaten (da damit das meiste Geld gemacht wird) mit einer oder mehreren langen Reihen („pits“) von Spieltischen. Die Spieltische sind nicht nach einem bestimmten System angeordnet. Ähnliche Spiele sind jedoch meist beieinander (zwei oder drei Spieltische mit dem gleichen Spiel nebeneinander). Gruppen von Spieltischen mit denselben Spielen können sich an verschiedenen Orten befinden, sodass sich Blackjack-Gruppen an beiden Enden der Reihe befinden können, damit es wahrscheinlicher wird, dass Passanten ein Spiel sehen, das sie spielen möchten.
Der Blackjack-Bereich (häufig einer von mehreren Gruppen von Blackjack-Spieltischen in einer Reihe mit anderen Spielen) ist eine Art Insel, die an den äußeren Enden von Spieltischen umgeben ist, zwischen denen ausreichend Platz für das Personal gelassen wird. Wichtig: Das Betreten des Inneren der Reihe ist ausschließlich Mitarbeitern des Kasinos gestattet. Wenn man also nicht dazu aufgefordert wird (was kaum vorkommt), darf man diesen Bereich nicht betreten.
Kasinopersonal
Bei einem typischen Kasinobesuch werden Sie den folgenden Mitarbeitern begegnen:
Kasino Dealer
An jedem Blackjack-Spieltisch befindet sich ein Dealer. Im Gegensatz zu manch anderem Spiel wird nur ein Dealer benötigt. Abgesehen von ihrem Standort sind Dealer an ihrer Uniform zu erkennen, die je nach Kasinomotto variieren kann, jedoch in der Regel aus einem Hemd mit kurzen oder halblangen Ärmeln besteht (und die Unterarme dabei frei bleiben, sodass Spieler sehen können, dass die Dealer im wahrsten Sinne des Wortes kein Ass im Ärmel haben).
Die Aufgabe des Dealers ist es, das Spiel durchzuführen – also der Umgang mit allen Karten, der Ausrüstung und der Jetons im Spiel – sowie zu gewährleisten, dass das Spiel fair und gemäß den Spielregeln abläuft. Der Dealer fungiert außerdem als „Gastgeber“ – und sorgt dafür, dass sich die Spieler wohlfühlen und es zu keinen negativen Konfrontationen kommt. Obwohl der Dealer streng genommen bei jedem Verstoß gegen die Spielregeln den sogenannten „Pit Boss“ rufen muss, bitten die Dealer oftmals selbst den Spieler, kleine Fehler zu korrigieren, um dem Pit Boss den Aufwand und dem Spieler die Peinlichkeit zu ersparen.
In der Regel ist der Dealer auf der „Seite“ des Spielers. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Dealer von beiden Seiten des Spieltisches belohnt werden, wenn sie die Spieler bei Laune halten. Ein Dealer verdient mehr Trinkgeld an einem Spieltisch voller zufriedener Spieler als an einem Spieltisch, der voller unzufriedener Spieler oder gar leer ist. Außerdem gibt ein Dealer, der mehr Spieler anzieht und sie für längere Zeit am Spieltisch hält, eine höhere Anzahl von Händen aus und sorgt somit für mehr „Action“ für die Spielbank. Solche Dealer haben demnach größere Chancen auf eine Gehaltserhöhung oder Beförderung als Dealer, die das nicht tun.
Es kann sein, dass Dealer Spielern Ratschläge geben, wenn sie gefragt werden. Auch wenn es dem Dealer nicht erlaubt ist, Ratschläge zu geben, wird man bemerken, dass sie innehalten und Spielern die Möglichkeit zum Überdenken eines schlechten Spielzuges geben, oder sogar fragen: „Sind Sie sicher?“. Der Dealer ist zumindest in Sachen Spielerlaune auf der Seite der Spieler – er wird der Einzige sein, der sich freut, wenn er sich überkauft, und der sich entschuldigt, wenn er gewinnt.
Obwohl dies danach aussehen mag, dass der Dealer der Freund des Spielers ist, bleibt er dennoch ein Angestellter des Kasinos. Es ist ihm nicht erlaubt, in Namen des Kunden zu betrügen, und er darf in einigen Fällen auch keine Ratschläge erteilen. Außerdem wird er ständig von der Kasinoverwaltung sowie von vielen Videokameras beobachtet, um zu gewährleisten, dass er die Regeln, die ihm von der Spielbank auferlegt wurden, befolgt.
Da die Strafen für einen Verstoß gegen die von der Spielbank auferlegten Spielregeln hart ausfallen können (Kündigung oder sogar strafrechtliche Verfolgung), wird sich der Dealer streng an die Vorschriften halten und selbst den Anschein eines Fehlverhaltens vermeiden. Doch ansonsten wird ein guter Dealer alles tun, um dem Spieler innerhalb dieser Einschränkungen zu helfen.
Bedienungen
Bedienungen sind außerhalb der Spieltische tätig und servieren den Spielern in der Regel Getränke. Die Etikette im Umgang mit Bedienungen sollte von Spieler so gehandhabt werden, wie auch sonst mit Bedienungen in Restaurants oder Bars.
Der bedeutende Unterschied in Kasinos ist, dass der Service, den die Bedienungen bereitstellen, für die Spieler kostenlos ist. Dies führt zu einem weiteren Aspekt der Etikette: Sie sollten Bedienungen nur dann bitten, Ihnen ein etwas zu bringen, wenn Sie auch wirklich spielen. Gehen Sie ansonsten an die Bar und bezahlen dort. Einige Kasinos bieten Spielern kostenlose Zigaretten an. Dies ist jedoch in der Regel auf Spieltische mit einem Mindesteinsatz von 25 USD oder mehr beschränkt.
Kasino Sicherheitspersonal
Uniformiertes Sicherheitspersonal sieht man an den Kartenspieltischen nur selten. Es kann jedoch vorkommen, dass Personal angefordert wird, wenn große Mengen an Jetons oder Bargeld an den Tisch gebracht oder davon entfernt oder an egal welcher Seite des Spieltisches ein verdächtiges Verhalten beobachtet wird. In einigen Fällen machen Sicherheitsmitarbeiter Kontrollgänge durch das Kasino, die jedoch nur selten an den Kartenspieltischen vorbeiführen. Außerdem kann es sein, dass Sicherheitsmitarbeiter (wenn sie nicht gerade ihren üblichen Pflichten nachgehen) Spielern den Weg zeigen, ihnen bei der Suche nach verlorenen Gegenständen behilflich sind, usw.
In der Regel haben Spieler eher wenig mit dem Sicherheitspersonal zu tun. Obwohl man es nicht völlig vermeiden muss, sollte man sich nur an das Sicherheitspersonal wenden, wenn es absolut notwendig ist. Und selbst dann ist es besser, sich an das Management (den Pit Boss) zu wenden, der dann entscheiden wird, ob das Sicherheitspersonal hinzugezogen werden muss oder nicht.
Der Pit Boss
Ein Pit Boss (auch „Pit Manager“) befindet sich im Zentrum einer jeden Gruppe an Spieltischen, um das Spiel zu überwachen und Aufgaben auszuführen, für die Dealer keine Berechtigung haben. Fast immer tragen Pit Bosse keine Uniform, sondern formelle Garderobe (Anzug und Krawatte). Der Pit Boss befindet sich in der Hierarchie der Kasinoverwaltung ganz unten, steht jedoch über allen Dealern und sollte mit Respekt behandelt werden.
Der Pit Boss hält sich größtenteils im Hintergrund, es sei denn, er wird vom Dealer gerufen. In den folgenden Fällen müssen Dealer die Erlaubnis des Pit Bosses einholen:
Ein Spieler möchte bewertet werden oder kostenlose Zuwendungen erhalten.
Transaktionen über einem bestimmten Wert (in der Regel 100 USD, in bar oder als Jetons) oder eine Kreditkartentransaktion (ein Spieler fordert einen Marker an).
Ausführung einer unfallträchtigen Vorgehensweise, wie z. B. das „Rolling“ eines großen Kartenstapels nach dem Mischen.
Unregelmäßigkeiten (ein heruntergefallener Jeton, eine geknickte Karte, etc.)
(Echte) Beschwerde eines Spielers.
Ein aufsässiger Spieler muss verwarnt oder zum Verlassen des Kasinos aufgefordert werden.
In einigen Fällen kann ein Pit Boss auch aus eigenen Zügen am Spieltisch vorbeikommen. In den meisten Fällen dient dies der Beobachtung oder Vorbeugung verdächtigen Verhaltens. Manchmal jedoch, vor allem zu ruhigen Zeiten, unterhält sich ein Pit Boss auch einmal mit Spielern, um sich etwas abzulenken und der Monotonie zu entkommen. In seltenen Fällen kann ein Pit Boss das Spiel übernehmen, wenn der Dealer den Spieltisch kurz verlassen muss.
Wie beim Sicherheitspersonal sollten Spieler sich nur an den Pit Boss wenden, wenn es unbedingt notwendig ist. Selbst wenn ein Spieler weiß, dass ein Pit Boss gerufen werden muss (z. B. wenn er bewertet werden oder eine kostenlose Zuwendung erhalten, einen Marker anfordern oder eine hohe Summe an Bargeld oder Jetons eintauschen möchte), sollte der Spieler sich zunächst an den Dealer wenden, sodass dieser wiederum den Pit Boss rufen kann.
Kasinoverwaltung
Höherrangigere Manager (ein Floor Manager oder sogar der Geschäftsführer) können ebenfalls im Inneren einer Gruppe an Spieltischen auftauchen und gelegentlich mit den Spielern sprechen oder sie beobachten. Dies ist grob mit einem Restaurantmanager oder -besitzer zu vergleichen, der am Tisch vorbeischaut und sich erkundigt, ob denn alles in Ordnung sei.
Ein Spieler muss sich Folgendes bewusst sein: Es ist nicht die Aufgabe eines jeden Managers, den Betrieb des Kasinos zu überwachen oder die Spieler nicht zu bedienen oder willkommen zu heißen. Es ist außerordentlich unhöflich, von einem Kasinomanager zu erwarten, sich um banale Dinge zu kümmern, die ein anderer Mitarbeiter hätte erledigen können, es sei denn, der Spieler hat bereits vergeblich versucht, über die dafür zuständige Person eine Lösung herbeizuführen (erst der Dealer, dann der Pit Boss).